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Extra Movements in Healthy People: Challenging the Definition and Diagnostic Practice of Tic Disorders

Veröffentlichungsdatum: 18. Januar 2023
Veröffentlichungsjournal: Annals of Neurology

Zusammenfassung:
Das Auftreten motorischer/vokaler Tics, d. h. von “Extrabewegungen” und/oder “Extravokalisationen”, ist derzeit das wichtigste diagnostische Kriterium für Tic-Störungen. Wir haben eine videobasierte Studie durchgeführt, in der wir zeigen, dass Extrabewegungen auch bei gesunden Kontrollpersonen vorkommen, so dass ein Überschuss an Bewegungen per se nicht auf das Vorhandensein einer Tic-Störung hindeutet. Dies stellt die Nützlichkeit der Kriterien des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 5. Auflage, für Tic-Störungen in der klinischen Praxis in Frage und zeigt, dass ein dimensionaler und nicht ein kategorialer Ansatz für Tic-Störungen erforderlich ist.

Links: Set-up der Videoaufzeichnung. Jedes Video wurde unabhängig voneinander von 2 in der Beurteilung von Tic-Störungen erfahrenen Klinikern ausgewertet.

Rechts: Anzahl der Extra-Bewegungen pro Minute, dargestellt in einem Streudiagrammen getrennt für Patienten und gesunde Kontrollen (HC) (log-transformierte Daten). Einzelheiten siehe Veröffentlichung (DOI: 10.1002/ana.26586).
Die Daten zeigen, dass sich die Anzahl der Extrabewegungen in den beiden Gruppen weitgehend überschneidet, d. h. es gibt keinen kategorialen Unterschied.