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Impaired Metacognition of Voluntary Movement in Functional Movement Disorder

Veröffentlichungsdatum: 06. Januar 2023
Veröffentlichungsjournal: Movement Disorders

Zusammenfassung:
Bewegungsstörungen ohne klare und bekannte organische Ursache bezeichnet man als „funktionell“. Klinische Erfahrung und experimentelle Studien deuten darauf hin, dass die Kontrolle und das subjektive Erleben der eigenen Bewegungen bei Patient:innen mit einer funktionellen Bewegungsstörung (functional movement disorder, FMD) verändert sind. Wir vermuten, dass FMD mit einer reduzierten Fähigkeit einhergehen, eigene Bewegungen genau einzuschätzen. Um dies zu untersuchen, entwickelten wir eine neue visuomotorisch-metakognitive Aufgabe, bei der Teilnehmer:innen angeben, welche von zwei am Bildschirm gezeigten Linien einer zuvor ausgeführten Bewegung besser entspricht und anschließend „metakognitiv“ bewerten, wie sicher sie sich hierbei sind.
24 Patient:innen mit FMD und 24 gesunde Kontrollproband:innen nahmen an der Studie teil. Die beiden Gruppen unterschieden sich nicht in der grundlegenden Ausführung der Aufgabe. Allerdings zeigten Patienten mit FMD Defizite sowohl bei der (visuomotorischen) Auswahl der eigenen Bewegung als auch bei der (metakognitiven) Beurteilung, wie sicher sie sich ihrer Entscheidung waren. Eine verringerte metakognitive Einschätzung willentlicher Bewegungen könnte zum Verständnis von FMD und der Entwicklung neuer Behandlungsansätze beitragen.

Impaired Metacognition of Voluntary Movement in Functional Movement Disorders

Oben: Die Teilnehmer machten zielgerichtete Bewegungen auf einem Grafiktablett, wobei der Cursor nur zu Beginn der Bewegung auf dem Bildschirm sichtbar war. Anschließend gaben sie an, welche von zwei Linien ihrer eigenen Bewegung näher kam und bewerteten schließlich, wie sicher sie sich hierbei waren.
Unten: Patient:innen mit FMD benötigten eine größere Abweichung zwischen den beiden Linien, um ihre eigene Bewegung korrekt zu identifizieren (links), was auf eine weniger genaue visuomotorische Repräsentation der eigenen Bewegung hindeutet. Zusätzlich war die „metakognitive Effizienz“, die den Zusammenhang zwischen subjektiver Sicherheit und objektiver Korrektheit der visuomotorischen Entscheidung ausdrückt, bei Patient:innen mit FMD im Vergleich zu gesunden Kontrollproband:innen reduziert (rechts). Details in der Originalpublikation (DOI: https://doi.org/10.1002/mds.29303).

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